72.014 Saanenmöser - Saanerslochgrat, Gstaad, Télécabine à mouvement continu


72.014Saanenmöser - Saanerslochgrat
Télécabine à mouvement continu

Localité, cantonGstaad, BE
Coord. station aval590.540/151.770 ; 1272 m.s.M
Coord. station interm.590.710/150.969 ; 1417 m.s.M
Coord. station amont592.222/149.642 ; 1942 m.s.M
ClassificationNational
Visite23.03.2010 eb
Inventaire30.11.2010 zk

ExploitantBergbahnen Destination Gstaad
ConstructeurPoma

Année de construction1980
Première mise en service1980
Transformations1980
Installation remplacée2018

Situation

Description de l’installation

Beim Bergübergang zwischen dem Hundsrügg und der Hornfluh, der zugleich auch die Wasser der Saane von denjenigen der Simme scheidet, befindet sich der ehemalige, seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem dichten Ferienort angewachsene Weiler Saanenmöser. Die Ortschaft Saanenmöser ist Teil der Berner Oberländer Gemeinde Saanen und liegt zwischen dem südlicheren Gstaad und dem nördlicheren Zweisimmen.
Vor der Realisierung einer ersten Funi-Schlittenseilbahn des Systems Annen auf die Wispile bei Gstaad 1934 führte ein Raupenauto die Skifahrer von Saanenmöser auf den Hornberg. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs folgten im Saanenland weitere Funis sowohl von Annen als auch von Von Roll, die das Eggli, den Seyberg, das Hühnerspiel und den Rinderberg erschlossen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden erstmals Bergbahnen erstellt, die auch im Sommer benutzt werden konnten, so beispielsweise der Sessellift auf den Wasserngrat von 1946. Eine grosse Wachstumsphase erlebte der Tourismussektor im Saanenland in den 1980er-Jahren. Heute wird der Fremdenverkehr im Saanenland von Gstaad Saanenland Tourismus betreut und unter dem Label Gstaad vermarktet; die Bergbahnen sind im Verbund Destination Gstaad zusammengeschlossen.
Das unmittelbar zu Saanenmöser gehörende Skigebiet konzentriert sich um die südlich gelegene Hornfluh und die Saanerslochsfluh im Südwesten. Während die Geländekammer von Hornfluh und Hornberg bereits seit den Anfängen des Skitourismus mit mechanischen Infrastrukturen ausgerüstet war, folgte die Bereitstellung eines Skigebiets bei der Saanerslochfluh respektive beim Saanerslochgrat ab Saanenmöser erst zu Beginn der 1980er-Jahre.
Die zum Saanerslochgrat führende Bergbahn von 1980 ist eine Einseilumlaufbahn mit betrieblich lösbaren Sechser-Kabinen des französischen Herstellers POMA. Die Strecke beginnt auf der Rossweid, knapp 300 m östlich der MOB-Bahnstation Saanenmöser auf 1'272 m ü. M.. Sie steigt in südlicher Richtung hinauf zum Saanenwald auf 1'417 m ü. M.. Beim Saanenwald, wo auch eine Zwischenstation eingerichtet ist, die den Zugang zur Hornberg-Geländekammer ermöglicht, wird die Linie nach Südosten umgelenkt. Von dort aus führt der zweite, erheblich längere Streckenabschnitt zum Saanerslochgrat auf 1'942 m ü. M. hinauf, wobei die Bahn zwei Gräben überquert. Die insgesamt 2'962 m lange Strecke ist mit 29 T-Stützen ausgestattet, die aus einem konischen Stahlfachwerk-Schaft und einem die Rollenbatterien tragenden Rundrohraufsatz zusammengesetzt sind. Die Antriebseinheit ist in der Bergstation untergebracht: Es handelt sich um einen Unterflur-Doppelantrieb, bei dem zwei synchron laufende Motoren von beiden Seiten auf die im Untergeschoss eingerichtete Antriebsscheibe wirken. Die Gewichtsspannvorrichtung des Förderseils befindet sich in der Talstation.
In den Stationen (einschliesslich der Zwischenstation) bewegen Kettenförderer die vom Förderseil los gekuppelten, von Bodenschienen geführten Fahrzeuge. Die Beschleunigung respektive die Verzögerung der Kabinen, die über eine Türautomatik verfügen und deren Sitze Rücken an Rücken angeordnet sind, erfolgt über Luftreifen. Die Fahrbetriebsmittel werden mit POMA eigenen Klemmapparaten – Federklemmen mit Kniegelenkhebel – an das umlaufende Seil geklemmt. Jedes der grossvolumigen Stationsbauwerke ist multifunktional und individuell ausgebildet. Die formale und materielle Gestaltung, die von ausladenden Dachformen sowie der Materialkombination von Sichtbeton und Holz gekennzeichnet ist, orientiert sich an der zeittypischen, insbesondere vom renommierten Meiringer Architekt Ernst E. Anderegg geprägten Berner Oberländer Montanarchitektur.


Appréciation générale

Die nur im Winter betriebene Einseilumlaufbahn mit betrieblich lösbaren Sechser-Kabinen stammt von der französischen Herstellerfirma POMA, die in der Schweiz nur zwei Exemplare dieses Seilbahntyps realisieren konnte (vgl. 72.066); dieser fällt nicht zuletzt auch wegen seiner eigenwillig futuristischen Kabinen in der Schweizer Umlaufkabinen-Landschaft besonders auf. Die Anlage von Saanenmöser ist sechs Jahre älter als diejenige von Crans-Montana und wurde seither nicht modifiziert. Neben ihrem eindrücklich authentischen Zustand zeichnet sich das Berner Oberländer Exemplar durch eine lange Strecke und eine anspruchsvolle Linienführung aus. Die Seltenheit und die Qualitätsprädikate, aber auch ihre zentrale Stellung im weitläufigen Bergbahn-Netz Saanenland-Simmental, begründen die seilbahntechnische Bedeutung dieser Seilbahnanlage.


Appréciation

Idée de mise en valeur (vision)très hautErsterschliessung des Saanerslochgrats von Saanenmöser aus; vorher nur Rinderberg; Teilstück des weitläufigen Skigebiets "Destination Gstaad"
Conception de la ligne, planification, mise en placetrès hautanspruchsvolle Linienführung; Umlenkung in Zwischenstation: Möglichkeit der Erschliessung des Hornbergs (ältestes Skigebiet im Saanenland); Überfahrung von zwei Gräben
Technique
Construction technique typique, exécution, solution et matériauxtrès hauteigenwillige Stützenkonstruktion: im unteren Teil Fachwerk, oben Rundrohr; überdachte Winkelstation mit Kupplungsstelle; spezielle, futuristische Kabinenform mit interessantem Öffnungsmechanismus u. ungewöhnlicher Sitzanordnung (Rücken gegen Rücken); POMA-Klemme (Federklemme mit Kniegelenkhebel); Doppelantrieb durch zwei gleiche, synchron laufende Motoren, die von beiden Seiten auf die Antriebsscheibe im Untergeschoss der Bergstation wirken
Signification, principe, fournisseurexceptionnelältere der beiden einzigen kuppelbaren Sechser-Einseilumlaufkabinenbahnen von POMA in der Schweiz
Ouvrages d’art: ouvrages de ligne, bâtiments
Travaux d’ingénieursmoyenaufwändiger Holzbau für Dachkonstruktionen (Strebeböcke, Fachwerkröste)
Architecturehautindividuelle Lösungen für die drei Stationsgebäude; zeittypische, im Berner Oberland insbesondere vom Meiringer Architekt Ernst E. Anderegg geprägte Annäherung an die lokale Montanarchitektur: Akzentuierung der Dachkonstruktion, komplexe u. ausladende Dachformen, Kombination Sichtbeton u. Holz; Höhepunkt multifunktionale Bergstation
Construction architecturale typique ou particulière, exécution, solution, matériauxhautMischbauweise: Beton-/Holzkonstruktion, Stahlkonstruktion für Stationskomponenten
Valeur typologiqueexceptionnelintegraler Bestandteil der Anlage aus der Erstellungszeit; im Vergleich zur sechs Jahre jüngeren Anlage (72.066) noch "Architekten-Lösung" für Stationsbauten
Authenticité du matériel, tradition idéale
Importance et qualité des composants d’origineexceptionnelabsolut integral
Qualité des composants additifs--
Fonctionnalitéexceptionnelin Betrieb
Histoire culturelle
Personnages, entreprises, institutions--
Economie, tourisme, trafic, militairetrès hautVerbund Bergbahnen "Destination Gstaad"
Situation dans l’environnement
Respect du paysage, de l’environnement naturel et du contexte urbainhautbetrieblich u. System bedingt vergleichsweise leicht; im oberen Teil gut einsehbar, da Alpgebiet
Infrastructure
Infrastructure touristique/ exploitationtrès hautStationstrakt u. Berggasthaus unter einem Dach zusammengefasst; in dichtes Aufzugsanlagennetz eingebunden
Réseau de communicationexceptionnelfür motorisierten Individualverkehr über direkte Zufahrtsstrasse erschlossen; Talstation unmittelbar neben Bahnstation Saanenmöser der Montreux-Berner Oberland-Bahn MOB

Appendice 1: Données techniques

Parcours

But de l'éxploitationDesserte touristique
Longueur (inclinée)2962 m
Dénivellation670 m
Portée maximale (inclinée)204 m
Garde au sol maximale30 m
Pente maximale; moyenne590 o/oo; 230 o/oo
Ecartement de la voie; Côté montée4200 mm; à droite
Nombre de stations3
Supports de ligne, nombre29
Support de ligne, type de construction; formeConstruction en treillis métalliques, Construction tubulaire; Support de ligne, en forme T
Supports de ligne, nom du constructeur1980; Poma
Support de ligne, train de galets, nom du constructeur1980; Poma

Bâtiments

Nom de la station aval; Station aval type de construction1980; Saanenmöser; Construction en bois, Construction massive (maçonnerie, béton), Construction métallique
Nom de la station intermédiaire; Station intermédiaire type de construction1980; Saanenwald; Construction en bois, Construction métallique
Nom de la station amont; Station amont type de construction1980; Saanerslochgrat; Construction en bois, Construction massive (maçonnerie, béton), Construction métallique

Câble

Câble porteur-tracteur, nombre; diamètre1; 40 mm

Actionnement

Station d'entraînementà la station amont
Moteur, nom du constructeur1980; BBC
Entraînement, type; Puissance du moteurMoteur à courant continu Ward-Léonard; 464 kW
Réducteur, nom du constructeur1980; Kissling
Entraînement de secours (évacuation)Moteur à combustion interne avec générateur

Freins

Frein de service1980; Freins à disque
Frein de sécurité1980; Freins à disque

Equipement mécanique

Dispositif de tension du câble porteur-tracteurContre-poids (station aval)
Dispositif de traction dans les stationsTransporteur à chaînes
Lanceur/ralentisseurpar pneus

Installations électriques

Systeme de commande, nom du constructeur2004; Sisag
Télésurveillance, nom du constructeur2004; Sisag

Véhicules

Nombre de véhicules110
Personnes par véhicule6
Charges utiles; Véhicule, poids à vide480 kg; 470 kg
Cabines, nom du constructeur1980; Poma
Cabines, longuer; largeur; hauteur1500 mm; 1400 mm; 1500 mm
Portes à mouvement automatiqueoui
Suspente, nom du constructeur1980; Poma
Pinces, constructeur; type1980; Poma; Pince à ressort

Performance de transport

Vitesse de marche maximale; Durée du trajet4.5 m/s; 11.5 min.
Capacité de transport, personnes; transport annuelle1350 pers./h; 505000 pers./an
Personnel de service nécessaire 3 pers.

Appendice 2: Références

Archive
-SWA BS Verkehr B 736, B 746 und B 768 (Gondelbahn Saanenmöser – Saanerslochgrat Bergbahnen Destination Gstaad AG)
Literatur
-Gstaad Saanenland Tourismus: 1906-2006: 100 Jahre Tourismusvereine. Gstaad, Saanen, Schönried, Saanenmöser, Lauenen, Turbach, Feutersoey, Gsteig, Abläntschen, Gstaad 2006, Version vom 15.11.2010, URL: http://www.gstaad.ch/de/page.cfm/KulturTradition/Historisches/GeschichteGST
e-docs
-http://www.lift-world.info/de/lifts/1676/datas.htm
-http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=53&t=35018
-http://www.seilbahnbilder.ch/galerie/thumbnails.php?album=226&page=2
-http://www.sommerschi.com/forum/viewtopic.php?t=1145
-http://www.gstaad.ch/de/page.cfm/KulturTradition/Historisches/GeschichteBDG

Appendice 3: Âge des composants

Âge des composants

Appendice 4: Relations

ConstructeurBACOMarcel Bachmann & CO
Installation similaire 72.066UK-06Montana - Cry d'Er, Crans-Montana

Appendice 5: Un choix d'images

station aval station aval station intermédiaire
station intermédiaire station intermédiaire station amont
station amont station amont parcours
pylône, cabine cabine joue de serrage
mécanisme d'entraînement groupe Ward Leonard poulie motrice
convoyeur circulaire de la station amont câble porteur de la station amont, convoyeur circulaire de la station amont pupitre de commande



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